Phishing und andere Betrugsgefahren im Netz

Dass die Gefahr real und aktuell ist, zeigt ein Fall aus Oberösterreich. Ein Mann aus dem Mühlviertel ist in einem stundenlangen Telefonat mit einem vermeintlichen Microsoft-Mitarbeiter das Konto geplündert worden. Über eine Fernwartungssoftware, die das Opfer auf dem eigenen Rechner installieren sollte, haben sich die Täter Zugriff auf das Konto verschafft und per Online-Banking Überweisungen getätigt. Gerade in den letzten Wochen haben sich solche Telefonanrufe gehäuft. In schlechtem Englisch wird erklärt, dass der Computer ein Update aufgrund von angeblicher Schadsoftware brauche.

Ebenso häufig verschickt werden zur Zeit Emails, die vorgeben, dass das eigene Email-Konto gehackt sei. Oft wird mit der Veröffentlichung von intimen Details gedroht:

„Aber ich habe mir die Websites angesehen, die Sie regelmäßig besuchen, und kam zu dem großen Schock Ihrer Lieblingsressourcen.
Ich spreche von Websites für Erwachsene. Ich möchte sagen – du bist ein großer Perverser. Sie haben ungezügelte Fantasie! Danach kam mir eine Idee in den Sinn. Ich habe einen Screenshot der intimen Website gemacht, auf der Sie Spaß haben (Sie wissen, worum es geht, oder?).
Danach nahm ich Ihre Freuden ab (mit der Kamera Ihres Geräts). Es stellte sich wunderbar heraus, zögern Sie nicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass Sie diese Bilder Ihren Verwandten, Freunden oder Kollegen nicht zeigen möchten. Ich denke, 308€ sind ein sehr kleiner Betrag für mein Schweigen.
Außerdem habe ich viel Zeit mit dir verbracht!“

Anschließend wird man aufgefordert einen dreistelligen Euro-Betrag per Bitcoin zu bezahlen.

Wie man auf solche und ähnliche Betrugsversuche reagieren sollte, haben wir in zwei Webinaren über Phishing und betrügerische Webshops besprochen.

Information, wie mit solchen Fällen umzugehen ist, erhält man auf der Website https://www.watchlist-internet.at/. Dort kann man auch Betrugsversuche melden oder erhält Tipps zur polizeilichen Anzeige.

Weitere Information findet sich auch auf Help.gv.at sowie bei Saferinternet.at.


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David Röthler

Mag. David Röthler ist Universitätslehrbeauftragter, Erwachsenenbildner und Berater. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit Gesellschaft und Internet, er hat Lehraufträge an Universitäten in Österreich und Deutschland; Themen: Journalismus, Politik, Bildung. David Röthler sammelt Erfahrungen mit neuen Formaten und Methoden: MOOCs, Flipped Classroom, Live-Online-Lernen (Webinare)… Er ist Mitgründer und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Milenu.at GmbH, Salzburg; Mitglied von ikosom.de – Institut für Kommunikation in sozialen Medien, Berlin sowie Vorstandsmitglied und Projektmanager von WerdeDigital.at, Wien ; persönliches Weblog: david.roethler.at