Digitale Kompetenzen in der Schule

Zweifellos ist die Vermittlung von digitalen Kompetenzen nicht nur eine Aufgabe der Eltern, sonder selbstverständlich auch der Schulen. Dazu ist es nicht erforderlich das Schulfach “digitale Kompetenzen” einzuführen. Vielmehr bieten alle Unterrichtsgegenstände die Möglichkeit auch digitale Kompetenzen zu vermitteln. Denn:
„…Damit Kinder und Jugendliche den Anforderungen der Gesellschaft im Sinne eines „lebenslangen (lebensbegleitenden) Lernens“ gerecht werden können, müssen ihnen die Bildungseinrichtungen zeitgerecht die Möglichkeit bieten, sich die dafür notwendigen Grundkenntnisse und Fertigkeiten anzueignen. Aufgrund dieser pädagogischen Notwendigkeit befassen sich Pädagog_innen im Unterricht mit den neuen Technologien und beziehen diese integrativ und altersadäquat in den Unterricht ein…“ (1)
„…Digitale Kompetenzen und informatische Bildung sind in den österreichischen Lehrplänen, Unterrichtsprinzipien und Bildungsanliegen schon seit Jahren festgeschrieben. Das gemeinsame „Digikomp“ trägt nun wesentlich zur verlässlichen und praktischen Umsetzung dieser verbindlichen Vorgaben bei…“ (2)

Was sollen Schüler_innen also können?
Im Rahmen des Projektes Digikomp wurden als erstes die digitalen Kompetenzen der 10-14-Jährigen definiert und als digi.komp8-Kompetenzkatalog veröffentlicht.

Mittlerweile stehen Kompetenzmodelle und Unterrichtsbeispiele für die Volksschule, die NMS/AHS-Unterstufe, das Polytechnikum, die AHS-Oberstufe und für Berufsbildende Schulen zur Verfügung. Die Kompetenzmodelle gliedern sich jeweils in 4 Bereiche und sind durch ausführliche Kompetenzkataloge im Detail modelliert.

Interessante Links für Eltern und Schüler_innen
• Der digicheck wurde für Lehrer_innen entwickelt. Aber auch Eltern können mit diesem Fragebogen anonym ihre digitalen Kompetenzen überprüfen.

• Die Virtuelle Pädagogische Hochschule, bietet neben klassischer Lehrer_innen(fort)bildung auch viele Online-Seminare (eLectures) an. Viele dieser eLectures, sind auch für Interessierte über einen Direktlink in den Online-Raum zugänglich. Eine Anmeldung ist in diesem Fall ebenso wenig notwendig, wie die Anreise an einen Ort oder die Bezahlung einer Teil¬nahmegebühr. Voraussetzung ist ein PC, ein Tablet mit stabiler (schneller) Internetverbindung.

• Das E-Learning Netzwerk eLSA gibt viele Hinweise und Tipps zum Thema Online-Lernen und bietet einen umfassenden Newsletter, der monatlich erscheint. Die vielen Beiträge auf der Website vermitteln einen guten Eindruck darüber, wie digitale Kompetenzen an Schulen vermittelt werden.

• Aus Deutschland, aber dennoch interessant ist diese Plattform, die zum Beispiel eine Sammlung von Apps, die sich für Schule, Unterricht und Lernen eignen, bietet.

• Einen sehr großen Überblick vom Kindergarten bis in höhere Schulen vermittelt die Website der EduGroup. Oft werden hier auch spezielle Informationen für Eltern angeboten.

• Als Lotse im e-Dschungel fasst e-Pilot seit 2010 aktuelle und wichtige Themen für den Unterricht in übersichtlichen Happen zusammen. Ein Blick darauf ist sicherlich auch für Eltern und Schüler_innen interessant!

• In der Publikation Lehrende arbeiten mit dem Netz stellen rund 100 Lehrende aus Kindergarten, Schulen, Universitäten, Erwachsenenbildung Beispiele aus ihrem Alltag vor.

Fußnoten:
(1) IKT-Lernzielempfehlungen für die Volksschule/Sonderschule-Unterstufe und die Sekundarstufe I (HS/KMS) / Sonderschule-Oberstufe, erstellt vom pädagogischen IT-Beirat des SSRfWien/APS, 2008.
(2) Vgl.: edugroup.at

Dieser Artikel ist dem eBook: leben.lernen.spielen – Familien in der digitalen Welt entnommen.

P.S.: Am 22. September 2016 findet ein Webinar statt zu „Wie kann ich mein Kind für die Schule digital fit machen?“.


image

Adam Siuda

Mag. Adam Siuda, Theologe, ist Religionspädagoge an der NMS Dr. Bruno Kreisky Schule, Praxislehrer an der KPH Wien, Regionalbetreuer im Wiener Bildungsnetz, Informatik- und Medienlehrer.