Wie lange darf oder sollte das eigene Kind TV sehen oder Computerspiele spielen? Was ist durchschnittlich noch „normal“ und welcher Zeitraum fällt bereits unter übermäßiger Konsum? Dazu können Umfragen zur Mediennutzung von jungen Menschen nützliche Tipps geben.
Studien dieser Art können Eltern helfen zu verstehen, ob das eigene Kind noch im durchschnittlichen „normalen“ Bereich des Medienkonsums oder bereits darüber hinaus liegt. Um einen kleinen Einblick in das Medienverhalten von jungen Menschen zu geben, werden die Ergebnisse der neuen JIM-Studie herangezogen. Sie gibt Aussagen darüber, wie sich der Medienumgang von den 12- bis 19-Jährigen in Deutschland gestaltet.
Die meisten Jugendlichen haben einen ausgeprägten Medienzugang. Handys/Smartphones, Fernseher, Computer und Internetverbindungen sind in nahezu allen Haushalten vorhanden. Der Großteil der 12- bis 13-Jährigen können bereits ein Smartphone (95%), einen Fernseher (39%), einen Laptop (37%), ein Tablet (29%) und/oder einen Computer (21%) ihr Eigen nennen.
Die Frage ist: Was wird nun wirklich am liebsten genutzt?
Auf der Beliebtheitsskala der Jugendlichen (12 bis 19 Jahre) steht das Smartphone ganz oben. Sie (94%) nutzen es täglich, vor allem um Zugang zum Internet zu erhalten. Darauf folgen Laptops und Notebooks, die auch täglich oder mehrmals die Woche für den Internetzugang genutzt werden.
An Schultagen schätzen die Jugendlichen ihren durchschnittlichen Internetkonsum auf ca. 3,5 Stunden. Dabei nutzen sie das Internet vorrangig für das Kommunizieren untereinander, die Unterhaltung und das Spielen. Das Spielen von Online-Games betrifft vor allem jüngere Buben, diese spielen durchschnittlich 1,5 Stunden am Tag.
Allgemein werden das Internet und damit beliebte Apps wie WhatsApp, YouTube, Instagram und Co. bei den jüngeren Jugendlichen (12 bis 13 Jahre) zur Unterhaltung genutzt. Eine Informationsbeschaffung über das Internet findet in diesem Alter kaum statt.
Eine weitere Frage, die sich stellt: Wie reflektiert gehen die Kinder mit Medieninhalten um?
An dieser Stelle können Eltern getrost aufatmen. Denn Kinder sind oftmals vorsichtiger, als geglaubt wird. Ein Großteil der Jugendlichen (12 bis 19 Jahre) sichert den Inhalten der öffentlich-rechtlichen Medien mehr Vertrauen zu als den privaten. Des Weiteren haben erst acht Prozent der Spielfreudigen in Spielen aus Versehen schon einmal etwas gekauft. Etwas mehr Vorsicht ist jedoch bei jüngeren SpielerInnen (12 bis 13 Jahre) geboten. Bei ihnen waren es – wenn auch nicht viel, dennoch mehr (10%).
All diese Ergebnisse stammen aus der neuen JIM-Studie . Diese Ergebnispräsentation bedeutet keine Wertung des Medienkonsums. Es dient lediglich als Orientierung für Eltern, die das Ausmaß der Mediennutzung ihrer Kinder hinterfragen. Dabei muss individuell auf jedes Kind eingegangen und hinterfragt werden, inwiefern die Nutzung der Medien den Alltag und das Miteinander beeinflusst.
Trotz der gestiegenen Nutzungsdauer von Smartphones und Co. zur sozialen Interaktion mit FreundInnen, stiegen laut der Studie aber auch die gemeinsamen Unternehmungen mit der Familie in etwa gleichem Maß an.