Datenschutz – einige Tipps

Am 20.12. fand als Abschluss des WebDaysMoocs #deine Daten #dein digitales Ich #dein Online-Kurs ein Webinar statt, in dem Steffen vom Chaos Computer Club einige Inhalte des MOOCs aufbereitete, anschaulich darstellte und mit den Teilnehmer_innen diskutierte.

Datenschutz“ betrifft die eher die rechtlichen Aspekte. Datenschutz schützt noch nicht wirklich. Datensicherheit bedeutet Schutz auf einer technischen Ebene. Datensicherheit hat das technische Ziel, Daten jeglicher Art in ausreichendem Maße gegen Verlust, Manipulationen und andere Bedrohungen zu sichern. Hinreichende Datensicherheit ist eine Voraussetzung für einen effektiven Datenschutz. Beim Thema Datensicherheit kann man zum Beispiel die Frage stellen, ob die Inhalte ausreichend verschlüsselt werden. Dies ist zum Beispiel beim Messenger WhatsApp nach Steffens Meinung der Fall. Allerdings werden Metadaten wirtschaftlich genutzt. Also z.B. wer mit wem kommuniziert.

Die Unterschiede zwischen einzelnen Messengern in Hinblick auf Datensicherheit sind oft schwer zu erkennen. Threema hat zum Beispiel das Problem, dass der Quellcode der App nicht zur Gänze offen ist. Sonst ist dies aber auch ein gutes Produkt, meint Steffen, wenn man bereit ist € 3,49 für die App zu bezahlen. Dagegen wäre die App Signal, die auch zu den sicheren Messengern gehört kostenlos. Signal lässt sich auch gut auf dem Desktop installieren. Eine weitere Empfehlung wäre Wire, das aber keine allzu große Verbreitung hat. Wire ist für die private Nutzung kostenlos.

Grundsätzlich sind Sicherheit und Komfort gewisse Gegensätze. Signal und Wire sind nach Steffens Meinung ein sehr guter Kompromiss: „Es gibt nicht den perfekten Messenger, aber es gibt sehr schlechte.“ Grundsätzlich seien alle Smartphones nicht als wirklich sichere Devices einzustufen.

Besondere Vorsicht sollte man mit den Daten Dritten walten lassen. Wenn jemand zum Beispiel ganz bewusst nicht WhatsApp nutzt, ein anderer aber dann sein gesamtes Adressbuch mit WhatsApp teilt, ist das natürlich ein Problem.

Ein wichtiger weiterer Tipp von Steffen sind Sicherheitsupdates zu Programme, Apps und Betriebssystemen. Diese sollte unbedingt eingespielt werden: „Patches sind wie Händewaschen“.

Wo kann man sich weiter informieren?

Bei https://digitalcourage.de/ gibt es recht übersichtlich Tipps zu Sicherheit für Smartphones und Computer. Prism Break wendet sich eher an fortgeschrittene User_innen. https://prism-break.org/de/

https://www.startpage.com/ ist eine Alternative zu Google. Die Ergebnisse kommen zwar von Google, aber Google kann die Nutzer_innen nicht bei der Nutzung dieser diskreten Suchmaschine tracken.

Wer konkrete Unterstützung wünscht kann eine CryptoParty besuchen. Eine CryptoParty ist ein Treffen, auf dem man sich über Sicherheit austauscht. Man kann seine Geräte mitbringen und bekommt von erfahrenen Teilnehmden Unterstützung um Soft- und Hardware besser abzusichern. Diese werden weltweit organisiert. CryptoParties gibt es auch in Österreich.

Technik-Entscheidungen sollten immer bewusst und nach Möglichkeit aufgeklärt getroffen werden. Gute Tipps gibt es – so Steffen – auch auf Heise.de.

Abschließend verweist Steffen auf den Digital-Ratgeber «Eine kurze Anleitung zur Digitalen Selbstverteidigung» der Schweizer Wochenzeitung WOZ. Dieser steht auch als PDF-Datei zum Download bereit.

P.S.: Auch nach dem Abschluss des MOOCs zum Thema Datenschutz steht dieser allen Interessierten weitern offen zur Verfügung.


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David Röthler

Mag. David Röthler ist Universitätslehrbeauftragter, Erwachsenenbildner und Berater. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit Gesellschaft und Internet, er hat Lehraufträge an Universitäten in Österreich und Deutschland; Themen: Journalismus, Politik, Bildung. David Röthler sammelt Erfahrungen mit neuen Formaten und Methoden: MOOCs, Flipped Classroom, Live-Online-Lernen (Webinare)… Er ist Mitgründer und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Milenu.at GmbH, Salzburg; Mitglied von ikosom.de – Institut für Kommunikation in sozialen Medien, Berlin sowie Vorstandsmitglied und Projektmanager von WerdeDigital.at, Wien ; persönliches Weblog: david.roethler.at