Heutzutage ist die Oberfläche wichtiger als das, was wirklich dahinterliegt. Die Jugend beschäftigt sich mehr mit Äußerlichkeiten und dem Schein der Dinge als mit echten Problemen. Angst und Unsicherheit werden mit Coolness überspielt.
Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier erklärt dieses Phänomen im Digi4family-Webinar:
„Wir leben in einer Abstiegsgesellschaft. Oliver Nachtwey, ein deutscher Soziologe hat die Rolltreppenmetapher kreiert: das heißt, die Leute haben das Gefühl, sie befinden sich auf einer Rolltreppe und müssen gegen die Fahrtrichtung anlaufen. Wenn sie einmal anhalten, dann fahren sie in die Tiefe. Es ist ständige Aktivität notwendig – das ist fürchterlich!“
Im Dossier „Generation Supercool. Empathielosigkeit und soziale Kälte unter Jugendlichen – eine Konsequenz der Konkurrenzgesellschaft?“ begründet Heinzlmaier das so: „Das erdrückende Gefühl der Leere entsteht, weil das Berufsleben der Menschen wie ein Handel mit leeren Signifikanten funktioniert: Sie verkaufen schön verpacktes Nichts und sie wissen es. Das Zeitalter des schön verpackten Nichts ist aber auch eines der Prätention, des Bluffs. In einer solchen Zeit ist Erfolg eng mit der unausgesetzten Bereitschaft zum Betrug verbunden. Es gewinnt der, der seine substanzielle Nichtigkeit am besten verpackt und inszeniert.“
Die Jugend hat keine Hoffnung mehr. Ist das nur schlecht? Nein: „Der Hoffende ist der ewig Enttäuschte – das ist das Positive an dieser Jugend: sie lebt im hier und jetzt!“
Das komplette Webinar zum Nachschauen hier: