Vom Spaß zur Sucht – Gefahren von digitalen Medien

Anfangs sind es einfache Aktivitäten für den Spaß in der Freizeit, um den Kopf abzuschalten. Doch kann es auch sein, dass einzelne Kinder und Jugendliche eine Internetsucht, Handysucht oder Computerspielesucht entwickeln. Wichtig wäre es am Anfang schon den richtigen Umgang beizubringen, doch was macht man, wenn es schon zu spät ist? Wann ist es eine Sucht? Wie beuge ich suchtähnliches Verhalten vor? Was kann ich tun, wenn es zu spät ist? Wie kann ich helfen?

Was ist eine Sucht?
Sucht stammt von dem Begriff des „siechen“, wodurch Sucht mit einem Krankheitsbild verbunden wird. Doch steht es auch mit den Begriffen „inquisitio, desiderium“ in Zusammenhang, wodurch es als ein starkes Verlangen nach etwas verstanden wird, also wird Denken und Handeln beeinflusst. Hierbei kann es sich um stoffgebundene oder stoffungebundene Süchte handeln. So handelt es sich bei stoffgebundenen Süchten, um das direkte Konsumieren von einer Substanz, wohingegen stoffungebundene Süchte sich durch das unstillbare Verlangen nach dem Vollzug einer Handlung definieren.
Bei Suchtverhalten steht im Vordergrund der Kontrollverlust, so kann man nicht mehr kontrollieren, wann das Verhalten begonnen und beendet wird. Eine Folge, dass Verpflichtungen, Aktivitäten, anderes Vergnügen sowie Interessen vernachlässigt werden. Meist weiß der Mensch selbst, dass es schlecht ist weiter zu spiel, Handy zu schauen,… und kennt die schädlichen Folgen, jedoch besteht ein unüberwindbares Verlangen die Handlung weiter zu vollziehen. Folgen können Entzugserscheinungen und Toleranzentwicklung sein,, wodurch der Körper immer mehr verlangt.
Auch Medien werden als potenzielles Suchtmittel angesehen und unter dem Begriff der Mediensucht zusammengefasst. Wobei sich meist auf Computer, Smartphones, Tablets und Internet bezogen wird. Jedoch werden hier nicht die elektronischen Medien selbst als Suchtmittel gesehen, sondern die Nutzung mit den einhergehenden Verhaltensweisen werden als problematisch betrachtet. Von dem Begriff der Mediensucht muss der Begriff der exzessiven Mediennutzung abgegrenzt werden, dieser bezeichnet suchtähnliche Symptome, jedoch hat die Person noch die Kontrolle über sein Verhalten.
Im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen wird der Begriff der Mediensucht oft zu schnell verwendet, da Erwachsene den „neuen Tatbestand“ der digitalen Medien nicht nachvollziehen können und so die Mediennutzung ihrer Kinder als exzessiv beschreiben.

Wie kann ich helfen?
Die Lebens- und gesundheitlichen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen muss gestärkt werden, wodurch ein angemessener Umgang mit anderen Menschen und Problemen sowie Stresssituationen ermöglicht wird. Hinzu soll die Selbstregulationskompetenz aufgebaut werden. Eine reine Informations- und Aufklärungsarbeit bringt kaum etwas, weshalb die Kinder und Jugendlichen aktiv mitmachen müssen. Falls du merkst, dass dein Kind Anzeichen für ein Suchtverhalten aufweist, ist es wichtig, dass ihr euch Hilfe holt. Es gibt sehr viele Beratungsstellen, wo ihr zusammen mit Professionellen an den Problemen arbeiten könnt und die richtigen Schritte einleiten könnt. Wichtig wäre, dass Eltern, Professionelle und die Kinder bzw. Jugendliche zusammenarbeiten, damit das Ziel gemeinsam erreicht werden kann.

Interessante Links
Elterntipps 
Sucht 
Internetsucht, Smartphone- oder Handysucht 
Mediensucht 
Suchtvorbeugung in Österreich 
Dialog: Suchtprävention

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