Kindersicher im Internet surfen

Zwölf Jahre ist es mittlerweile her, dass “googeln” in den Duden aufgenommen wurde. Es beschreibt nichts anderes, als die Recherche im Internet. Mehr als 30 Trillionen Websites sind heute auf Google indexiert, in vielen Berufen wäre der Alltag ohne eine solche Suchmaschine kaum mehr denkbar.
Doch nicht nur im Job, auch im Alltag von (Schul-)Kindern hat das Internet längst Einzug gehalten und bereits die Jüngsten sind fleißig im Web unterwegs. Eine Studie aus dem Jahr 2013 hat ergeben, dass 10% der 3- bis 6-Jährigen täglich und rund 25% dieser Altersgruppe mehrmals die Woche internetfähige Geräte wie Tablets, Smartphones oder Laptops und Co. nutzen. Auch wenn sich das Nutzungsverhalten natürlich von jenem Erwachsener unterscheidet, verwenden rund 12% der Kinder im Kindergartenalter das Internet zur Suche nach Informationen. Zu Recht stellen sich Eltern dabei Fragen zur Mediennutzung des Nachwuchses. Zu den zentralen Fragen zählen dabei: “Wo sind die Kinder im Web unterwegs? Sind die Inhalte, die mein Kind konsumiert, altersgerecht? Wie kann ich ungeeignete Seiten blockieren? Und welche Suchmaschinen sind eigentlich für Minderjährige geeignet?”

Das Angebot an Kinder-Suchmaschinen

Neben Blinde Kuh, Helles Köpfchen oder FragFinn gibt es noch Wokisu und einige andere. Kindersuchmaschinen im deutschsprachigen Raum.
Wer sich davon das reichhaltige Informationsangebot herkömmlicher Suchmaschinen wie Google erwartet, wird enttäuscht. Obwohl auch mit einem Nachrichtenstream ausgestattet, sind diese Websites insgesamt eher als Nachschlagewerke für Kinder zu verstehen.

Filter und Sicherheitsvorkehrungen

Laut Untersuchung des Deutschen Jugendinstitutes in einer mehrjährigen Studie nutzen rund 91% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland Suchmaschinen, aber nur 6% davon ausgewiesene Kindersuchmaschinen. Im Vergleich hat Google einen Marktanteil von 95%, Yahoo knapp 2%. Es ist daher wichtig, dass Kinder von Anfang an einen vernünftigen Umgang mit dem Internet lernen. Vor allem jüngere Kinder brauchen dafür geeignete Rahmenbedingungen.
Suchmaschinen wie Google bieten deshalb Filter, um bestimmte Inhalte, wie zum Beispiel pornographische Seiten, erst gar nicht anzuzeigen. Seiten mit für die jeweilige Altersgruppe bedenklichen Inhalten können dadurch gesperrt werden. Da es im Interesse der Suchmaschinenanbieter ist, auch von den Jüngsten genutzt zu werden, gibt es bei Google zudem spezielle Sicherheitsvorkehrungen bei fast allen angebotenen Services, die aktiviert werden können. In der Websuche findet sich unter den Einstellungen die so genannte Safe Search. Dabei kann man auch gleich selbst mithelfen. Sollte man nämlich dennoch auf unpassende Inhalte stoßen, kann dies direkt an Google gemeldet werden. Auch die Verwendung von YouTube im eingeschränkten Modus oder die Aktivierung der Jugenschutzeinstellungen im Google Play Store sollten die Verfügbarkeit nicht altersgerechter Inhalte einschränken. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, legt ein eigenes Profil für den Nachwuchs, den so genannten betreuten Benutzer, an. Ob Filme, Bücher, Musik oder Spiele – mit wenigen Klicks lassen sich somit ganz einfach Basis-Vorkehrungen treffen. Leider helfen diese Einstellungen nur beschränkt. Es empfiehlt sich dabei oder zumindest in der Nähe zu bleiben um dem Kind beistehen zu können.

Medienkompetenz vermitteln

Zudem gilt: Je älter die Kinder, desto leichter umgehen sie diese Filter und Programme. Wichtig ist es daher, das Gespräch zu suchen und Medienkompetenz zu vermitteln. Alles, was verboten ist, ist interessant, umso sinnvoller ist es, die Risiken aufzuzeigen. Die Kinder von heute wachsen absolut selbstverständlich durch das Mediennutzungsverhalten der Eltern, Geschwister, Großeltern und Freund_innen mit Internet, Smartphones und Co. auf. Ziel ist es, die Eigenverantwortung zu steigern und zudem auf kinderfreundliche Angebote, wie eben Kindersuchmaschinen, hinzuweisen. Diese sind von der Bedienbarkeit her zwar eher Lexika als Suchmaschinen, für die Bedürfnisse der Jüngsten als Informations- und Wissensquelle aber bestens ausgestattet.

Dieser Artikel ist dem eBook: leben.lernen.spielen – Familien in der digitalen Welt entnommen.

PS: Am 9.Februar 2017 findet ein Webinar zum Thema „Gerüchte aus dem Netz: Kinder und Jugendliche bei der Beurteilung von Internetquellen unterstützen“ statt.


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Sabrina Hanneman

Sabrina Hanneman ist Geschäftsführerin der Digitalagentur Zensations Web & Communications und ist in ihrer Funktion als Geschäftsführerin insbesondere für strategisches Brand Management, Beratung und Digital Marketing verantwortlich.