Social Media nutzen ohne alt zu wirken – wie es Eltern und Großeltern vermeiden können, ihren Kindern online auf die Nerven zu gehen.

Auf Plattformen wie Facebook treffen sich mehrere Generationen. Was nach einem gemütlichen Online-Familientreffen klingt, birgt einige Gefahren. Wie man Snapchat, WhatsApp, Facebook, Instagram oder Pinterest nutzen kann und trotzdem mit seinen Kindern befreundet bleibt? Mit diesen Regeln gelingt es.

 

5 Regeln für Eltern und Großeltern

1. Authentisch bleiben. Jugendsprache ist reserviert für Unter-Zwanzigjährige. Die Chance, dass die Phrasen und Ausdrücke richtig eingesetzt werden ist minimal und der „Papa, bist du peinlich“ Faktor sehr hoch. Nur weil Junior im Wochentakt Partyfotos postet und Freund_innen vor allem mit „LOL“, „YOLO“ oder „Alter“ kommentiert muss man das nicht nachmachen.

2. Abkürzungen nur verwenden, wenn man ganz genau weiß, was sie bedeuten und wie sie aktuell verwendet werden. Die Verwechslung LOL – Lots Of Love (alles Liebe) und Laughing Out Loud (lautes Lachen) ist legendär und passiert mit allerlei Abkürzungen.

3. Niemals die Freund_innen der Kinder ungefragt befreunden oder verfolgen. Die Botschaft an die Kinder ist – unabhängig von der Intention: „Mama/Papa/Oma/Opa will mich ausspionieren“

4. Auch einmal die Kinder erklären lassen. Man muss Snapchat nicht automatisch verstehen. Es ist nicht peinlich, seine Kinder zu fragen, was das Spannende daran ist.

5. Kindern den Umgang mit den sozialen Medien nicht untersagen, sondern erklären. Selbst neugierig bleiben. Was auf den ersten Blick wie sinnlose Zeitverschwendung aussieht, kann vielleicht ganz witzig sein oder eine Möglichkeit, sich selbst auszudrücken.

 

5 Regeln für Kinder

1. Lass Eltern oder Großeltern an deinem Leben teilhaben. Blockieren ist nicht nett und auch Eltern wissen, wie man Zweitaccounts erstellt.

2. Zeig deinen Eltern oder Großeltern ruhig einmal neue Apps. Oma auf Snapchat kann sehr lustig sein und ihr bleibt auf nette Weise in Kontakt.

3. Bleibe online so respektvoll wie im wirklichen Leben. Dinge, die du deiner Mutter nicht ins Gesicht sagen würdest haben auch auf ihrer Facebook-Seite nichts verloren.

4. Sag deinen Eltern oder Großeltern Bescheid, wenn sie Abkürzungen falsch verwenden. Unter 4 Augen, nicht als Kommentar.

5. Auch Eltern brauchen Privatsphäre. Du musst nicht jedes ihrer Fotos kommentieren. Schon gar nicht negativ. Sie wollen – wie du – mit Freund_innen und Familie online Spaß haben.

Das Online-Zusammenleben klappt gut, wenn man in seiner Rolle bleibt. Schwierig wird es, wenn Eltern online cooler als die Jugendlichen sein wollen oder wenn man sich gegenseitig online lächerlich macht. Darüber reden hilft.

 

Vorschläge für Fragen, die man seinen Kinder stellen kann

1. Welche Apps verwendest du momentan gerne? Wieso? Was ist das Tolle daran?
2. Findest du es gut, dass ich auf Facebook/Instagram/Snapchat bin? Was sollte ich anders machen?
3. Gibt es irgendwelche neuen Apps, die ich ausprobieren sollte?

 

Vorschläge für Fragen, die man seinen Eltern stellen kann

1. Ist das, was ich auf Facebook/Instagram poste ok für dich? Wieso nicht?
2. Soll ich dir einmal eine *neue App* zeigen? Das könnte dich auch interessieren.

 

Dieser Artikel ist dem eBook: leben.lernen.spielen – Familien in der digitalen Welt entnommen.


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Susanne Mandl

Susanne mandl, geboren 1973, ist Mutter von 4 Kindern im Alter von 1 – 18 Jahren, Podcasterin seit 2006 (derzeit mit Podcast #5 beschäftigt, Gewinnerin des European Podcast Awards 2012), Bloggerin auf susannemachtsachen.net und Künstlerin (Face- und Bodypainting).